Wasserspritze im Hundetraining

Gerade bei Neuhundehaltern ist die Info noch sehr verbreitet, dass Hunde am besten mit der Wasserflasche diszipliniert werden sollen. Die Vorstellung, dass jeglicher Fehltritt des Hundes sofort geahndet werden muss, ist gerade bei Hunde-Neulingen oft sehr präsent. Das ist nicht nur falsch, sondern kann auch schlimme Nebenwirkungen haben.

Strafkultur im Hundetraining

Die Strafkultur ist im Hundetraining noch immer weit verbreitet. Gerade Methoden wie die Wasserspritzflasche werden oft als harmlos dargestellt und schnell bei allen anfälligen Problemen eingesetzt. Schließlich tut es ja nicht weh. Selbst Kleinigkeiten werden dann immer sofort geahndet. Diese Art und Weise mit dem Hund umzugehen, kann viele Probleme auslösen – dazu unten mehr – ist aber auch in keinster Weise förderlich für das Wohlbefinden des Tieres. Wer möchte schon gerne in einer Umgebung leben, in der man immer unter Beobachtung steht und jeder kleinste Fehltritt bestraft wird?

Entstehende Probleme

Unsicherheit: Strafen, die aus dem Nichts kommen, können Hunde massiv verunsichern. Gerade bei Hunden, die ohnehin schon unsicher sind, kann sich so schnell Angstverhalten ausbilden. Sie beginnen permanent auf das Auftreten einer Strafe zu warten, zucken beim kleinsten Geräusch zusammen und werden im Alltag deutlich unsicherer.

Fehlverknüpfungen: die größte Gefahr bei dem Einsatz von Strafen ist immer die Fehlverknüpfung. Womit auch immer der Hund sich gerade beschäftigt, beim Einsatz von Strafe wird alles davon mit der Strafe verknüpft. Es kann also dazu kommen, dass der Hund plötzliche Ängste entwickelt oder sogar mit Aggressionen auf manche Dinge reagiert. Gerade beim Einsatz der Wasserspritze kann es schnell zu Problemen wie Angst vor Wasser kommen.

Vertrauensverlust: Strafen werden immer auch mit der ausführenden Person verknüpft. Die Folge ist Vertrauensverlust und die Beziehung zum Halter wird nachhaltig geschädigt. Das erkennt man oft erst später, wenn der Hund in einer schwierigen Situation nicht mehr die Nähe zum Halter sucht, sondern sich von der Bezugsperson entfernt.

Keine Nachhaltigkeit: Der Hund erhält keine Information darüber welches Verhalten erwünscht ist. Er erhält nur die Info, was nicht erwünscht ist und hat oftmals keine Idee was er denn sonst tun soll. Damit sind die Maßnahmen selten nachhaltig und der Hund fällt immer wieder in das unerwünschte Verhalten zurück, weil er nie eine Alternative erlernt hat.

Fazit

Bitte verzichtet auf Strafen im Umgang mit euren Hunden. Im Zusammenleben sind Strafen und die Versuche den Hund zu maßregeln schlicht unnötig! Taucht unerwünschtes Verhalten auf, dann trainiert es entsprechend, indem ihr das erwünschte Verhalten belohnt.