Der Hund und der Urlaub

Wieder ein Thema, das unter Hundebesitzern teils sehr emotional diskutiert wird. Fragt man danach, was mit dem Hund im Urlaub gemacht wird, kommt meistens die Antwort, dass der Hund natürlich mit in den Urlaub kommt, er sei schließlich ein Familienmitglied. Es ist natürlich wahnsinnig nett, den Hund als Teil der Familie zu betrachten und ihn in den Urlaub mitnehmen zu wollen. Doch tut man dem Hund damit auch etwas Gutes?

Warum mir dieses Thema gerade in den Sinn kommt: wir sind in Slowenien auf Urlaub, während unsere Hunde bei uns daheim von unserer tollen Sitterin betreut werden. Slowenien ist ein sehr hundefreundliches Land, sie sind fast überall willkommen. Deshalb sieht man hier viele Touristen aus unterschiedlichsten Ländern mit ihren Vierbeinern.

Was ich hier also den Großteil des Tages sehe: sehr viele, sehr gestresste Hunde, die ihre Halter zu den unterschiedlichsten Sehenswürdigkeiten begleiten. Es ist schon relativ warm und natürlich sind in der Osterwoche überall viele Touristen. Viele Hunde leiden unter der Wärme, aber natürlich auch unter den Menschenmassen, weil sie das mit großer Wahrscheinlichkeit in dieser Form nicht gewöhnt sind.

Dann sehe ich natürlich viele Vierbeiner, die gerne schnüffeln möchten, aber die Halter haben keine Zeit und zerren die Hunde weiter. Möchten die Hundehalter jedoch stehenbleiben und Fotos machen oder irgendeine Sehenswürdigkeit bewundern, dann soll der Hund natürlich brav und ruhig stehenbleiben und geduldig warten. Tut er das nicht, dann wird geschimpft oder sogar gestraft. Ich sehe auch viele Hunde, die gerne zu den vielen Artgenossen hinlaufen möchten, aber nicht dürfen und einfach weitergezerrt werden (Kontakt an der Leine ist auch nicht sinnvoll, aber das ruhige Vorbeigehen an anderen Hunden sollte entsprechend trainiert und der Vierbeiner nicht einfach weitergezerrt werden).

Natürlich macht das Thema auch vor den Restaurants nicht halt: die Vierbeiner sollen mehrere Stunden im Cafè oder im Restaurant bei ihren Besitzern sitzen und sich dabei ruhig verhalten, während gegessen, geplaudert oder gelesen wird. Ich habe jedoch noch keine Person gesehen, die eine Decke oder eine Wasserschüssel für den Hund mit dabei gehabt hat.

Fazit

Das soll kein Plädoyer dafür sein, den Hund im Urlaub zu einem Sitter bzw. in eine Hundepension zu bringen! Überhaupt nicht! Es ist natürlich toll für den Vierbeiner, wenn er mitfahren darf.

Doch wenn der Hund dabei ist, dann muss man auf seine Bedürfnisse ebenso achten, wie auf die Bedürfnisse der menschlichen Mitreisenden! Man muss dem Hund genügend Ruhezeiten gönnen, immer das nötige Equipment mitführen (Decke, Wasserschüssel, Wasser, eventuell Kausachen, Leckerlis, etc.) und die Aktivitäten so planen, dass der Hund entweder mit hinein darf oder jemand bei ihm bleibt und ihn betreut. Man muss dem Hund entsprechende Aufmerksamkeit schenken und kann ihn nicht einfach mit sich zerren, während man selbst beschäftigt ist.

Das alles erfordert entsprechende Planung und Vorbereitung. Möchte man das nicht leisten bzw. ist der Hund mit wechselnden Orten nicht gut vertraut, dann ist eine passende Betreuung eventuell die bessere Lösung!