Warum Verstecken im Hundetraining nichts zu suchen hat

Für Hundehalter kann es sehr belastend sein, wenn der Hund sich im Freilauf permanent sehr weit enfernt. Wenn er dann noch dazu nicht abrufbar ist, ist die Katastrophe perfekt. Den optimalen Rückruf zu trainieren ist anstrengend und kann oft recht langwierig sein. Genausoviel Mühe kostet es den Hund dahin zu trainieren, dass er dem Halter während des Freilaufes mehr Aufmerksamkeit schenkt.

Deshalb wird häufig zu einer „todsicheren“ und „schnellen“ Methode geraten: Wenn der Hund sich mal wieder zu weit entfernt, soll sich der Hundehalter einfach verstecken. Damit entwickelt der Vierbeiner Verlustängste und wird zukünftig näher beim Halter bleiben und vermehrt auf diesen schauen. Vor Allem bei Welpen kommt diese „Erziehungsmethode“ oft zum Einsatz.

Warum ich diese Methode für unnötig und gefährlich halte!

Wenn man einen charakterstarken Hund hat, der nicht zur Unsicherheit tendiert bringt diese Art des „Trainings“ nichts. Der Vierbeiner wird einfach seine Nase einsetzen und den Halter recht schnell finden.
Bei unsicheren Hunden kann der Einsatz dieser „Methode“ jedoch massiven Schaden anrichten. Der Hund lernt, dass der Halter unberechenbar ist, und dass es riskant ist, ihn aus den Augen zu verlieren. Was nach Außen teilweise wie ein folgsamer Hund erscheint, ist genau betrachtet ein Hund der sich nicht mehr traut seinen Halter jemals aus den Augen zu lassen. Die Vertrauensbeziehung wird zerstört und es kann dazu führen, dass der Hund starke Verlustängste entwickelt. Diese zeigen sich dann schnell in anderen Bereichen des Lebens: der Vierbeiner kann nicht mehr alleine bleiben, läuft dem Halter im Inneren der Wohnung/des Hauses immer hinterher, beschäftigt sich nicht mehr mit seiner Umwelt und wird so generell unsicherer.

Wie man es besser macht!

Den Abruf zu trainieren ist (wie oben schon erwähnt) eine Herausforderung und kostet Zeit und Mühe. Es lohnt sich aber J Bis der Abruf perfekt aufgebaut ist, muss der Hund eben an der (langen) Leine bleiben und darf nur in eingezäunten Bereichen frei laufen.

Einen Hund zu bekommen, der dem Halter gegenüber sehr aufmerksam ist geht wesentlich schneller auf gewaltfreiem Weg: man kann einerseits jede selbstständige Kontaktaufnahme des Hundes sehr hochwertig belohnen. Außerdem kann man den Spaziergang mit einigen Suchspielen, Klettern etc. interessanter machen.

Ihr seht: „schnelle“ Lösungen gehen oft auf Kosten des Vertrauensverhältnisses und bringen oft mehr Schaden als Nutzen!