Bewältigbarer Stress oder doch unkontrollierbar?

Letzte Woche habe ich über verschiedene Stressarten geschrieben: die bewältigbaren und die unkontrollierbaren Stresssituationen. Doch was bedeutet das jetzt im Alltag und beim Training?

Ein paar Beispiele dazu!

Hat ein Hund zum Beispiel Angst vor stark befahrenen Straßen, dann arbeite ich mit ihm nicht direkt neben der Straße. Das wäre eine unkontrollierbare Stresssituation, die den Hund überfordert und ängstigt. Wir starten mit dem Training weiter weg, so dass die Situation bewältigbar bleibt. Schrittweise – im individuellen Lerntempo des Hundes – kann man sich immer weiter annähern und positive Emotionen verknüpfen.

Spielt ein Hund gerne Ball, dann löst das auch eine Stressreaktion aus, aber natürlich eine positive 🙂 Viele Hunde werden das lustige Spiel aber eher nicht von selbst beenden. Achtet der Halter hier nicht auf den Stresslevel des Hundes, kann auch diese Situation unkontrollierbar werden: die Körperinnentemperatur steigt immer weiter an, der Körper hat Schwierigkeiten die Temperatur konstant zu halten, der Hund hechelt immer stärker um auszugleichen.

Auch in Hundezonen beobachtet man das Problem häufig: die Hunde spielen entspannt miteinander. Da viele Hunde das Spiel aber nicht von selbst beenden kann es für einen oder mehrere Beteiligte unangenehm werden. Die Hunde wissen sich dann oft nicht zu helfen, weil die Situation für sie unkontrollierbar geworden ist. Angst oder Aggression ist häufig die Folge.

Fazit

Diese Beispiele zeigen, dass jede Situation für den Hund bewältigbar sein bzw. unkontrollierbar werden kann. Deshalb sind wir Hundehalter gefragt! Wir müssen uns darin schulen die Körpersprache der Hunde richtig zu lesen und zu interpretieren ob sie sich in einer Situation noch wohl fühlen, oder ob man sie besser aus der Situation führt!